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     Schützen- & Heimatverein Gristede e.V.


Kurzchronik des Schützen- und Heimatvereins Gristede e.V. erstellt zum 75-jährigen Jubiläum vom langjährigen Mitglied Gerhard Brunken.
Die aktuelle Chronik "100 Jahre Schützen- und Heimatverein Gristede" ist ab dem 21. Juli 2012 erhältlich und wurde von Bärbel Eppler erstellt. Vorgestellt wurde sie bereits auf der Jubiläumsfeier im Juli 2012. Für 8€ ist diese Chronik beim Schützenverein zu erwerben.... 


Schützen- und Heimatverein Gristede e.V.

Aus den ersten noch vorliegenden Aufzeichnungen des Saal-Schieß-Vereins "Gut Ziel" für Gristede und Umgebung ist der heutige Verein hervorgegangen.

Er wurde gegründet am 17. November 1912 im Saale des Gastwirts H. Fr. Dreyer zu Helle; heute "Gesundbrunnen Wachtendorf", Helle in der Gemeinde Zwischenahn.

In der Gründungsversammlung waren junge Leute vorwiegend aus Gristede, sowie Aschhausen, Elmendorf, Hollen, Wiefelstede, Wemkendorf, usw. Der Vorstand wurde gewählt. Diedrich Eilers wurde 1. Vorsitzender und H. Hedemann der stell­vertretende Vorsitzende. Es übernahmen Joh. Hedemann als 1. und Johann Kerkhoff als 2. die Schriftführung. Die Kassenführung wurde Gerd Bruns als 1. und Heinrich Klarmann als 2. Übertragen. Insgesamt gehörten dem neuen Verein 31 Mitglieder an. Noch im November desselben Jahres schaffte man sich ein Luftge­wehr nebst Zubehör an, um ein Preisschießen veranstalten zu können.

Im März 1913 siedelte dann der Verein in den Saal des Herrn Georg Müller in Gristede weil das Lokal in Helle nicht mehr ausreichte, Der Verein war so rege, daß sogar ein Vogelschießen veranstaltet wurde, mit einer Kinderbelusti­gung und anschließendem Ball. Die Aufzeichnungen enden Juli 1914, es begann der erste Weltkrieg, Alle Mitglieder mußten an die Front: 8 davon sahen die Heimat nicht wieder. Nachdem die Wirren des Krieges verflogen waren begann wieder ein reges Vereinsleben. In der Versammlung am 19.01.1919 wechselte der Vorstand: Georg Ficken wurde zum ersten und Gerhard Ficken zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Das große Vogelschießen draußen mit dem Vogel auf einen hohen Mast mitten im Sommer desselben Jahres verlief stimmungsvoll. Hausmann Johann Eilers, Gristede, hatte 1 Faß Bier gestiftet und für jeden eine dicke Zigarre. Adler­könig wurde Fr. Hilljegerdes der II. Auch die darauffolgenden Jahre wurde auf den Adler geschossen, er war neben dem Karussell und den Buden aufgestellt, wo das Sport- und Sommerfest stattfinden sollte. Der Schützenkönig wurde ausge- schossen und eine Schützenkette mit Orden angeschafft. Alles war so schön wieder in Gang gebracht, droht jetzt die Inflation ihren Höhepunkt zu erreichen: ein Stiefel Bier kostete 80 Millionen Mark. Trotz der gewaltigen hohen Kosten lief die Vereinstätigkeit. Sie sahen sich aber genötigt Veranstaltungen mit Roggen zu bezahlen; in den Kassenbüchern lief die Zeile mit Zahlen über. Wieder brach alles zusammen.

Die erste Versammlung nach der Inflation im Februar 1926 brachte einen neuen Vorstand. Georg Siefjediers wurde zum 1. Schriftführer gewählt In der Planung stand ein KK - Schießstandbau.

Der Saal-Schieß-Verein wurde umgewandelt auf der Versammlung im Juni 1926 in einen Kleinkaliber-Schieß-Verein Gristede und Umgebung. 44 Mitglieder des Saal-Schieß-Verein traten in den K. K. S. Gristede ein.

In der Kasse entsteht durch Ankauf von Ziegelsteinen ein kleines Minus, aber der Wirt Georg Müller bürgt hierfür. Im Vorstand tritt öfter ein Wechsel ein, wohl wegen der schlechten Zeiten nach dem 1. Weltkrieg, 1927 ist der neue KK -Stand fachkundlich abgenommen und zum Gebrauch zugelassen. Nun konnte das erste Schützenfest abgehalten werden, Karussell und Buden aller Art waren am Platze.

Vom 3. Schützenfest 1929 wird berichtet; Um 13:00 Uhr ist Empfang der auswärtigen Vereine und um 13:30 wird der Schützenkönig Diedrich Kuck, Gristede abgeholt, anschließend dann ein Festmarsch durch den Ort. Nun laufen die Schützenfeste und alle sonstigen Veranstaltungen ganz nach Plan, Die Schützen steigern ganz enorm ihre Leistungen, so konnte der K.K.S. Gristede beim Vereins­schießen den Ersten machen, und eine Wanderehrenscheibe von Herrn Oberst Schulz in Empfang nehmen. Auch heim Landesverbandsschießen errangen sie einen besten Platz; hierfür gab es eine große Silberne Plakette sowie eine Urkunde.

Zum 25- jährigen Vereinsjubiläum am 17. November 1937, die mit einer Fahnenweihe verbunden ist, nehmen sämtliche den Reichsbund für Leibesübungen ange­schlossenen K.K.S. Vereine, die Formation der NSDAP und die Kriegervereine des Ammerlandes teil.

Die Fahne des K.K.S. Gristede, aber auch die der NSDAP sind Ende des 2. Welt­krieges abhanden gekommen.

In einer Satzung vom 2. Juni 1940 geht in §2 hervor, dass der Verein die leibliche und charakterliche Erziehung der Mitglieder im Geiste des Nationalsozialismus durch planmäßige Pflege der Leibesübungen bezweckt. Hinrich Ostendorf ist der letzte Schützenkönig vor dem 2. Weltkrieg. Noch im Februar 1941 wird eine "Sammlung" durchgeführt für eine Heimkehrfeier nach dem Kriege zu Ehren der am Krieg teilgenommenen Schützenkameraden des K.K.S. Gristede, welches insge­samt 33,- Reichsmark einbrachte. Danach brach das Vereinsleben wieder zu­sammen.

Als man sich 1949 wieder aufrappelte, den Verein wieder in Gang zu bringen, waren es die Besatzungsmächte, die das Benutzen einer Flinte verboten. So war es unser hochverehrter Lehrer Herr Erich Haferkamp der aus dem K.K.S. Gristede den "Grister plattdütschen Vereen" ins Leben rief.

Sinn und Zweck des Vereins ist: Die Pflege der Geselligkeit und des ammerländer Volkstums, besonders der platt­deutschen Sprache. Das Geschah in der Versammlung am 14.01.1949 in Meinens Saal in Gristede (Schützenhof Gristede). Noch im selben Jahr wurde wieder ge­feiert und ein Fest veranstaltet: "Gristeder Heimatfest mit all wat d´r tohört", 11. September 1949. Um den Dorfkrug herum fanden Straßen- und Weideboßeln, Geschicklichkeitswerfen und Kinderbelustigungen statt. Auf Preise wurde auch ge­schossen, jedes Haus hatte Preise gestiftet. Ein Königsschießen fand auch statt. Es lief glatt wie eh und je. Der Luftgewehrstand war gerade instand gesetzt. Heinz Bruns war der erste Schützenkönig nach dem Kriege. Diese Heimatfeste wurden immer größer und größer.

Neben den Feierlichkeiten kam das Dorf niemals zu kurz: So konnte das Denkmal erweitert werden (1954), in dem zwei große flache Steine mit einer Gravur der Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges die Anlage verbesserte, Die Obst­bäume, die an unseren Strafßen im Dorf standen wurden in der Pflege berücksichtigt. Regelmäßig wurden Heimatfeste, Theateraufführungen, Heimat­tänze, Boßeln, Ausflüge usw. durchgeführt, nun aber regelrechte Schützenfeste ab­gehalten. Auf den Adler wurde schon lange wieder geschossen.

Im Jahre 1956 ist eine neue Fahne angeschafft worden die dann am 2. September 1956 eingeweiht wurde. Bis heute sind die Schützen immer zu einem Festmarsch sowie Umtrunk durch das Dorf angetreten, um den König oder die auswärtigen Ver­eine abzuholen. Selbst ein Bummellaternenumzug wurde nicht ausgelassen.

Hans Behrens übernimmt am 21. Januar 1958 den 1. Vorsitzenden. Erich Haferkamp Schriftführer, Kassenführer ist seit 1949 Georg Siefjediers, was er bis 1971 führt; er gibt es in die Hände von Erwin Rastede.

Der Schießstand für Klein-Kaliber wird 1963/64 gebaut: alle Mitglieder und Freunde des Schützen- und Heimatvereins konnten hierzu zeichnen und taten es. Die Kosten beliefen sich auf über 11.000 DM. Der Luftgewehrstand wurde 1972 noch mal überholt.

Zu den Schützen gesellt sich eine Damenriege im Jahre 1974, die dann auch gleich ihre Schützenkönigin ausschossen. Sie erzielen optimale Leistungen bis heute. Sie übernahmen das jährlich stattfindende Wintervergnügen und boten dazu reichliche Einlagen.

In Englisch Match holte sich Heinz Schwarz 1979 den Titel als „Deutscher Meister", Gisela Henken wird 1981 Bundesschützenkönigin.

Der K.K-Stand bedurfte noch einmal eine Erneuerung, was aber nur mit Zu- schüssen zu bewältigen war; das war 1980/81. 1986 wurde dann auch noch die Schützenhalle erweitert und erneuert, so daß heute alles auf den neuesten Stand gebracht ist.

Der Festplatz mußte öfters auf ein größeres Gelände umgelegt werden, um den Aufgaben des Schützen- und Heimatvereins gerecht zu werden.

Lange Jahre hindurch wird monatlich ein sogenanntes Becherschießen für alle Altersgruppen durchgeführt, selbst Runden- und Freundschaftswettkämpfe kamen seit Kriegsende nicht zu kurz. Man darf hinzufügen und sagen, daß der Schieß- sport rege angenommen wird und die Leistungen, ob bei Jung- oder Altschützen, die Damen nicht zu vergessen, sich immer noch steigern.

Seit 12.02.1980 führt Heine Wemken als Präsident den Verein. Er darf dieses Jahr 1987 das 75-jährige Jubiläum des Schießportvereins Gristede mit seinen 260 Mitgliedern feiern.

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